Ein Autor, bevor er sich eine Geschichte überlegt, sitzt meist Stunden vor einem Blatt Papier und keine passende Idee fällt so vom Himmel. Das diese Geschichte nicht vom Himmel gefallen ist, sondern sich wirklich so und nicht anders ergeben hat, kann ich bestätigen.

Ich???...Entschuldigung das ich vergessen habe mich vorzustellen. Meine Name ist Karl und ich werde Ihrer Vorstellungskraft menschlichen Lebens ein wenig wiedersprechen...warum?? Na ja, ich bin nicht ein Lebewesen das Sie als solches kennen und tauche auch in keinen Biologiebuch auf, das Sie in der Schule doch nur für den Sexualunterricht aus Ihren Ranzen geholt haben, menschlich quasi.
Um es kurz zu machen, von meiner Existenz wissen bislang nur 8 auserwählte Personen die eine Reise angetreten haben und vorher noch nicht wußten das ich Ihr Leben verändere. Und jetzt auch Sie, verehrter Leser.

geschockt von meinem Anblick??? Vielleicht können Sie auf dem Bild nicht genau erkennen wer und was ich ich bin. Aber bei genauerem hinkuggen werden Sie feststellen das ich das Oberteil einer Ananas bin, quasi Ananasstrunken. Und am wohlsten fühlt sich meine Art, auch um überhaupt Überleben zu können, an einer menschlichen Kniescheibe. Aber nun genug der Einleitung....lassen wir die Geschichte beginnen.


"Da sag doch noch einer die Menschen sind nicht spontan" dachte sich Stefan als er nach einem kurzen Smal Talk von Elke und Thomas erfuhr das Sie die letzten 2 Plätze im Wohnmobil belegen. Ihr müsst nämlich wissen, so ein Wohnmobil hat schon seinen Preis, und um so mehr Leute in so einem Ding sitzen. Geldschraube dreht sich, nach unten natürlich. 
Perfekt sollte alles laufen, und so nahm Stefan den Hörer 4 Wochen vor Konzertbeginn zur Hand und kontaktierte Julia ob Geld schon auf der Bank in Kiel eingetroffen ist und die Karten schon in Besitz gebracht." Aber natürlich" kam am anderen Ende und "ich solle mir keine Sorgen machen, alles ist in bester Ordnung". Julia Lebensfroh.
Ein lustiges Liedchen trällerte bei der Fahrt aus dem Stromfressenden HiFi Gerät, extra Einbau vom Huber, aber ohne Angst, hinten im Laderaum war für alle Fälle ein Notstromaggregat dabei, als sich Bum Sepp, da Huber, Tom, Elke und Stefan auf den Weg, mit voll beladenen Mobil Richtung Kiel machten. 
Der Stefan doppelt guter Laune, weil kurz vor Abfahrt, der Motte (ein Wiener) sich gemeldet hat. Er hat gmeind "wär doch eine riesen Gaudi wenn er und sein Spetzl der Richard uns treffen würden".

Motte Richard

Um Dir zu erklären, wer Motte und Richard. Die beiden hat Stefan letztes Jahr schon in Roskilde kennen gelernt und die sind Liebhaber des Wodkas, und er der Ahoi Brause. Und zusammen im Mund gemischt, braucht keiner was sagen, eine riesen Gaudi.

Keiner der 5 Personen wußte, das sich in Kiel derweil die Julia, abholbereit, lebensfroh gemindert, Gedanken über die nächsten Stunden machte.


Nichts ahnend bewegten sich die Auserwählten Kilometer für Kilometer dem ersten Höhepunkt der Geschichte entgegen.
Der unmense Vorrat an Essen und Getränken ermöglichte Ihnen ein kleines und einziges Päuschen in der Röhn, bei dem fürstlich gespeist wurde. Mitfahrer des nebenan geparkten Busses, vollgeladen mit potenziellen Heitzdeckenkäufer (leider kein Foto), lief förmlich die Kukident Haftcreme aus Ihren 3. Zähnen. 


Mit zu Ihren erlesen Speisen gehörte eine "Hindu" Wurst, die mit Gurken und leckerem Brot genossen auf der Liste "Bewußtsein`s erweiternde Lebensmittel vom Billigkonsummarkt Lidl" steht und seit dieser Fahrt reißenden Absatz findet. 
Und gestern lag ich so in der Obst-Theke, ich konnt`s kaum glauben, is mir doch der Spruch aus Lautsprechern entgegengekommen. "Und heute im Angebot". Stell Dir die nette Stimme dieser Computerfrau vor. "Hindu Wurst, die heilige Kuh in Plastikhaut." quasi Dein Gehirn völlig manipuliert, von der Dame und der Wurst.

Die Posaune hell erkling...die 5 Reisenden, 12 Stunden Unterwegs und 900 Kilometer hinter sich, rollten in Kiel ein. Nach kurzer Stadtrundfahrt, nicht unbedingt gemocht, kletterte Stefan aus dem Mobil um die letzte der Erwählten, Julia, aus Ihrer Wohnung abzuholen. Nach Umarmung, die unglaublichen Worte "Ich habe die 4 restlichen Karten nicht, hab den Kauf immer und immer wieder hinausgeschoben und als ich heute Nachmittag die Karten besorgen wollte haben die mir gesagt, das Roskilde ausverkauft ist. Und für meine Karte hab ich das Geld in der Kieler Woche ausgegeben, ergo kein Musikgenuß Live. Sie fahre aber trotzdem mit, weil so ein Konzert ist ja nicht nur die Musik, sondern auch das Parkplatzleben und Kalkulation Wohnmobil, war ja auch für 6 Personen".  Unglaubliche Enttäuschung, Zweifel an Freundschaft und Vertrauen, Stefan zwischen Ärger und Frustration. 
Dann aber nächstes Problem, die Erklärung an die 3 anderen Nichtkartenbesitzer. 
"Die reißen mir den Kopf ab". 
"Jetzt aber Dein Problem, Deine Geschichte und ich warte derweil draussen".

Als Stefan nach 5 Minuten ins Auto schaute kam Ihm entgegen. "Neue Situation, neue Herausforderung."
"Hilft ja ned." "Is halt so." "Dann machen wir halt das Beste daraus." 
6 Verbündete haben sich gefunden, gewillt ein paar unvergessene Tage zu erleben. Glaub mir. Unvergessen.
Kurzer Anruf an Motte. "Parkplatz ist reserviert". Neue Situation schnell erklärt und ab nach Roskilde.

 

Nach 1250 Kilometern um 01:30 Uhr der Caravan Parkplatz Roskilde Festival, endlich schlafen. 
Noch schnell den freundlichen Mann am Einlaß gegrüßt. 
Was sagt der "Your Tickets please" und jetzt ein hin und her, das man doch noch nie Tickets benötigt hat um zu parken, er seine Vorschriften hat und nur Personen mit Karten in das Parkareal dürfen, sie den Weg blokieren, es keine Tickets mehr gibt, quasi Ausverkauft. Und stell Dir vor, alles in Englisch.
So, die 6 wieder weg von den Parkplätzen und Motor abgestellt, ein wenig ausserhalb von Roskilde. 
Nu Beratschlagung, Bier und hundert Versionen wie sie ins Parkgelände kommen. Die Einigung nach 1 1/2 Stunden. Da Vorher schon Stefan und Julia Vorne gesessen und die Aufpasser ja auch nicht blöd, wärs besser sie machen das wieder so und die anderen verstecken sich in der Toilette, Bett und Staukasten. Augen zu und durch.
Kein Problem beim Reinkommen, aber sie mußten gleich rechts ran Fahren und Ihnen wurde gesagt das hundert Meter weiter die Station wäre, an dem man für die Karte sein Armband (Gelb mit Aluverschluß) erhält. 
Problem. 
Julia kein Anspruch auf ein Armband sitz Vorne, Huber mit Anspruch versteckt im Klo, Security 5 Meter daneben.
Nicht nur der Alkohol macht Hemmungslos sondern auch die Müdigkeit. Die Aufpasser haben ganz schön blöd geschaut. Erst Mann mit Dame reingefahren und versichert sie sind nur zu zweit. Dann Mann und Mann ausgestiegen. Aber die dänischen Aufpasser ja auch müde und die Gehirnströme total Durcheinander.
1. Problem gelöst. Der Huber und Stefan, Kartenbesitzer seit Frühjahr, mit Band wieder ins Auto und ab an einen geeigneten Parkplatz zu finden mit der Hoffnung den Motte und den Richard zu treffen. Wie Ihr Euch schon denken könnt haben sie sich in dieser Nacht nicht mehr getroffen.
Auto aus. Endlich in Roskilde (Parkplatz) 04:00 Uhr Früh 20 Stunden Unterwegs.

 

 



Wenn so richtige Bayern reisen haben sie natürlich ein Bierzelt (6x3 Meter) dabei und da keiner so richtig Bock auf schlafen hatte wurde auch ein Zelt gleich aufgestellt. Hat auch mit Sicherheit damit zu tun das der Laderaum des Mobils, mit diversen Getränken bestückt, ja leer werden mußte.
Einen Namen hat der Trinktempel auch bekommen. Der BumSepp hat nämlich ein Hirschgeweih im Gepäck gehabt. Ergebnis. "Zum lästigen Hirschen". Lästig??? keine Ahnung warum. Vielleicht weil sie sich ja vorgenommen haben egal was passiert ist oder was noch passiert. Nie Lästig. Versteht sich. Waren ja 6 Verbündtete.

Lagebesprechung. "Wie machen wir jetzt das mit den Karten???" "Fliegen tun die nicht, auch nicht zu uns." "Hast Du noch ein Bier???" Stimmen, Meinungen und dann Irgendwann der Satz: "Mach Dir keine Sorgen, das wird schon werden, ist ja noch Zeit." Kein Satz den der Stefan wirklich gerne hört. Fast lästig.
"So, ich geh jetzt auf Karten Suche." Da Huber: "Ich komm auch mit." Mit dem Wissen. Stefan>Alkohol>Planlos>Hilfe. Recht hat der.
Nach kurzer Information am Band`l Tower (erste Anlaufstelle aller Kartenbesitzer wie oben schon gehört) über die Schwarzmarktpreise, nämlich bis zu 450,- Euro, ab zum Bahnhof. Deswegen, weil nach kluger Überlegung die zwei draufgekommen sind, das die da Ankommen zu Fuß Unterwegs und keine Ahnung oder wenig über die fatale Kartensituation. Die beiden mit der Hoffnung, einer oder zwei werden ja immer Krank.
Andere Festival Besucher hatten leider auch so eine Überlegung, daher fast Aussichtslos.
Kein Mensch kam den Berg herab, der eine Karte hat.

Stefan`s Bier umspültes Gehirn, gekauft halbstündlich, ein kurzes aufbäumen, ein zucken, ja eine richtige Idee. Was??? 


Nach längerer Betrachtung seines Eintrittsbandes diese Überlegung. Das einzige was das Band wirklich wertvoll macht, betrugtechnisch gesehen, ist das komische Aluzwickerl das es zusammenhält.
"Hey Neelix, wir suchen einen Klempner"  "Warum"??? "Weil ein Klempner hat Rohre und wenn`s dann noch aus Alu sind, zwei Bandl, eine Rohrzange, 1 Meter Alurohr und der dänische Eduart Zimmermann muß nicht mehr Sozialhilfe empfangen, denn es gibt ja 6 Betrüger mehr in diesem Lande Dänemark."

Da dann in jeder Information gesagt wurde, "Die kennen keine Klempner". Und die die einen wussten, die beiden beinahe in die Wüste schickten, machte die beiden zwar nicht Hoffnungslos, aber das absolute Grinsen konnte man auf Ihren Gesichtern nicht mehr erkennen.
Nach 6 Stunden Irrweg durch`s Städtchen Roskilde, ein paar Bierchen zuviel, brachen die zwei wieder auf zum Festivalgelände. Dem Stefan seinem Gesundheitszustand kam nicht gerade entgegen, das sich einige Bierverkäufer am Strassenrand, gerade mit solch einem Typ Mensch in seiner psychischen Verfassung, eine goldene Nase verdienten.

Am Parkplatz angekommen ein Blick auf die Uhr und die Feststellung, jetzt könnten der Motte und der Richard die Hälfte ihres Wodkas im Blut von letzter Nacht abgebaut haben. Der John Wayne der Telekommunikation, die schnellste Hand am Handy, "Stefan der T-Punkt" wählte die Nummer seines österreichischen Freundes. Leben flackerte in seinen geröteten Augen auf, als sich am anderen Ende der Motte meldete und Ihm berichtete, sie mussten nur zweimal um die Ecke gehen und sie werden im schillern der Mittagssonne ein Oranges Wohnmobil mit zwei bekannten Gestallten erblicken.
Der Takt ihrer Schritte erhöhte sich, nur noch ein paar Meter. 
Und da Stand es in ihrer vollen Pracht, mit gewohnt unzähligen Essens und Getränkeresten auf dem Tisch davor und ringsherum, zwei bekannte Menschen in einem abgesperrten Bereich sitzend der für "Herrn Stefan" und seine Freunde reserviert war. 
Stefan mit der Erkenntnis: Es gibt doch noch Menschen auf die man sich verlassen kann.

Die Freude auf beiden Seiten war groß und nach ausführlicher Berichterstattung über die Geschehnisse der letzten Stunden und Rückkehr zu ihren Mitfahrern wurde das Wohnmobil in den dafür vorgesehenen und reservierten Beriech gestellt. Das komplette Wirtshaus, samt lästigen Hirschen, durchs Parkplatzgelände getragen und an idealer Fläche so postiert das beide Parteien, ich sag mal "österreichische Wodkafront Roskilde" und "bayerisches Allerlei" eine Stätte der Ruhe und EINKEHR hatten.


An dieser Stelle muß man mal kurz erklären was ich, Karl, in dieser Geschichte zu suchen habe.
Als ausgestoßenes Kind einer Ananasfamilie, Mama und Papa (ich hoffe der Komposthaufen ist Ihre neue Heimat) hat wohl meine Form nicht gefallen, wurde ich per Flugzeug 3 Wochen vor Konzertbeginn in Dänemark angeliefert. Noch reichlich grün hinter den Ohren landete ich mit vielen Artgenossen in Kopenhagen und kam nach einigen Umwegen in Roskilde an. Meiner Neuen Heimat. Denkste.
"Die Bestellung ist da" hörte ich von Weiten. Und schon machte sich eine wunderhübsche Dänin über mich her um mich mit den anderen, in einer Kiste verpackt ins Konzertgelände zu Karren. Die schönste Zeit in meinem kurzen Leben, denn ich konnte von der Kiste aus einen Blick in die schönsten blauen Augen dieser Welt im Rückspiegel erhaschen. Denn eins mußt Du von dänischen Frauen wissen. Die Augen, Faszination pur. Wie ein tiefer.... Aber was interirisiert Euch mein sentimentales Geschwätz, mein erster und leider einziger Anna-Nass-Orgasmus. 
Verliebt und 4 Tage bevor ich in das Leben von Stefan und seinen Mitfahrern trat wurde ich mit einigen anderen in einer Kühlbox untergebracht. Von Ihnen erfuhr ich dann was mit uns geschehen sollte. 
Jeden Tag wurden Hunderte von uns der Kopf abgetrennt, unser Fleisch in Mundgerechte Stücke geschnitten, mit Alkohol aufgefüllt und zum Verkauf angeboten.
Das mich Stefan nicht käuflich Erwarb, hat mit Sicherheit was mit dem geschmuggelten Rotwein ins Konzertgelände zu tun...Gehirnströme daher auf Sparflamme, auch das es purer Zufall gewesen wäre, wenn er genau mich unter all den Früchten auserwählt hätte. 
Wie wir dann doch noch Zueinander fanden, werdet Ihr bald erfahren.

Eins noch bevor es weitergeht, es kann ja wie Ihr schon gemerkt habt eine Zeit dauern, eine kleine Bastelanleitung für Deinen kleinen eigenen Karl.                 KLICK

Viel Spass beim Züchten...ich hoffe bis bald

Richard`s Fotoalbum                         KLICK

 


Der ganze Tag verlief dann gemäß der Roskilde Richtlinien. Wenn Du Wodka im Auto hast und die Brause griffbereit, wäre es doch ein Blödsinn wenn man den Tag mit murmeln verbringt.

Am Nachmittag hatten sie dann noch ein kleines Problem mit so einem Security-Typen, der es nicht verstehen wollte das sie einen *Nostradamus Apperat* dabei hatten und sie diesen wegen Stromproblemen im Wohnmobil laufen lassen mussten. Weil so ein Huber Soundsystem einen Bose ganz schön Böse macht, saugt der natürlich Strom wie Sau.

*Nostardamus Apperat* übersetzt Notstromaggregat>>>frei nach Bum Sepp

Das der Typ dann nicht weiter interresierte lag daran, das Pläne in den Köpfen heranreiften wie der kleine Däne nix von dem Aggregat mitbekommt. Bester Plan wurde dann beschlossen. Den graben wir ein und verwunderter Däne kann suchen bis er dunkle Haare bekommt. Aber nimmer heut, Du musst nämlich wissen. Wodka im Kopf, lähmt die Arme.

Nach Stunden des Konsums diverser Getränke kam dann die Frage: "Hey, heut spielt doch Metallica"
Vier Personen sahen traurig auf Ihre Arme, und Sepp "I muss da unbedingt nei". Den anderen war es mehr oder weniger Wurst, hilft ja eh nicht. Und da der Huber, vom Wodka schon ein bisschen sehr angeschlagen war, hat der sich bereit erklärt sein Bandl runterschneiden zu lassen. Nadel und Faden waren dann bei einem Nachbarn für ein Paar Weißbier schnell Organisiert. Und so kam es, das der Huber jetzt nimma Besitzer eines Eintrittsbandes war, sondern der Sepp eins angenähten.
Wie es dann Zustande kam das der Stefan mal kurz eingeschlafen ist und Elke dem armen Menschen dann die Wohnmobiltüre über die Rübe gezogen hat. Weiß keiner mehr so genau. Aber so ein kleiner Unfall kann ja mal passieren. Fotos von dieser unmenschlichen Attake sind im Album vom Richard zu begutachten.

Irgendwann sind dann Stefan und Sepp losgezogen Richtung Eingang. Die Lage haben sie dann schnell gecheckt. Durch 6 Kontrolleure wird das ganze gar nicht so leicht. 
Aber Alkohol macht ja bekanntlich Hemmungslos, wie auch diese beiden Zeitgenossen, und sie wagten es mit Phänomenalen Erfolg.
Der Sepp mit Fuchschläue hat sein Bandl vorher noch ein bisschen mit Dreck beschmiert. Denn auch so ein Konzertbandlkontolleur macht sich nicht gerne die Hände mit irgendwelchen Exkrementen schmutzig.
Und drinn waren Sie.

Überwältigend, glaubt mir der Stefan war schon auf vielen Konzerten und der Sepp steht Ihm in nichts nach. Aber Roskilde ist immer noch mit Abstand das beste. Die Leute die immer den Müll vom Boden aufheben. Die am Bierstand, die immer lächeln. Das Flair. Immer irgendwo eine Toilette. Die Ideen der Organisatoren. Die sechs Zirkuszelte. Die riesengroße Orange freie Bühne.
Wehmut lieber Leser!!! Auch der Sepp: 1. mal in Roskilde voller Freude.

Das der Stefan dann bei Metallica auf dem Sepp seinen Füßen direkt vor der Bühne geschlafen hat, kann man mit Sicherheit dem Alkohol und dem Schlafentzug in die Schuhe schieben. Oder der unheimlichen Lokomotive bestehend aus einer oberbayerischen Zug- und einer niederbayerischen Schiebmaschine, die sich einmal durch die Massen an Menschen geschlägelt hat. Hauptsache war aber, im Gelände von Roskilde zu sein, den Lastern des Lebens fröhnen und Konzertleben zu genießen.

Beim Rückweg zum Mobil haben sich die beiden dann auch noch verloren. Aber Instinkt und die Vorfreude auf ein bisschen Schlaf hat beide an den Ausgangspunkt des nächsten Tages, dem lästigen Hirschen, gebracht.
Noch ein kleines Schlummerbierchen in dieser hervorragenden Lokalität und ab ins Reich der Träume.

ENDE 1. Konzerttag..und es folgen noch drei weitere.
Wie Elke doch noch zu Iron Maiden kam, sie Bänder in Hülle und Fülle hatten, Strom für eine ganze Kompanie werdet Ihr in den nächsten Wochen erfahren.


 

verehrte Leser....der Tag 2

 

Kennst Du das Gefühl wenn Dir die Zunge am Gaumen pappt, der Kopf zum zerreißen und Du von "Bayer" Aktien kaufen möchtest um nur schnell an eine Aspirin zu kommen??? Natürlich kennst Du das Gefühl!!!, sonst wärst Du nicht auf dieser Seite gelandet.

 

Ich für meinen Teil bekam von diesen Stunden noch nichts mit. Verliebt wie ich meine Dänin war vergaß ich alle meine Sorgen. Lies mich, noch nicht geköpft, mit einigen meiner Artgenossen von Wasser berieseln das ich frisch bleibe. Und nur aus Erzählungen weiß ich....

Im lästigen Hirschen erwachten die Gäste. Der Koch Tom bereitete gerade das Frühstück auf der dicken Berta (der Grill) zu. Emsiges treiben. Du musst Dir das so vorstellen, als wenn Du einen Film in Superzeitlupe anschaust. Herrschte im Zelt.
Wenn Du auch schon mal die Poppey Comics angesehen hast weißt Du was Spinat für eine Wirkung auf den Körper hat. Da, von den acht, keiner wie Poppey, hatte das Frühstück (fette Würst`l) annähernd die gleiche Wirkung.
Problemsammlung: Im Wohnmobil funktioniert ohne Strom gar nix. Kein fließend Wasser und das schlimmste keine Musik. 
Problembehebung: Stefan hat für diesen Fall einen Nostradamusapperat mitgenommen.
Problemsammlung: Die Security sagt, "No Generators like this"
Problembehebung: "Der Heinzelmann kommt doch nur, weil das Ding so laut ist. Also müssen wir es leiser machen.
Problemsammlung: "Aber wie??"...."hey Motte, kannst mal ein Bier rübertun" puh, kein Problem.
Problembehebung: "Wir haben nix womit wir eine Schalldichte Box bauen können, ergo...wir müssen es einbuddeln"

3 Stunden haben der Stefan und der Sepp gegraben. Ohne Schaufel, kein Bagger war auch nicht in Sicht. Respekt vor den Neandertalern wuchs. Aber sie schafften es den Nostradamusapperat komplett in einer Grube verschwinden zu lassen. Jetzt noch ein Folie drüber. Leicht angehoben, wegen des Abgases. Und das strahlen der Menschen kam dem strahlen von Edison beim Erfinden der Glühbirne gleich, als wieder Musik aus Hubers Boxenturm kam.

Ganz normales Konzertleben breitete sich aus. Bei einigen Bierchen wurde Konversation betrieben. Da es sich bei solchen Gelegenheiten anschickt, Ausschau zu halten ob sich kein Psychologe in der Nähe befindet versteht sich. Gespräche am Rande des Wahnsinns quasi. 
Leider kann ich auf die Themen nicht weiter eingehen, da diese Seite ein "beschränktes" (wie passend) Speichervolumen hat.
Irgendwann hat es den StefaN und Sepp ins Konzertgelände getrieben. Vorher hat der Huber aber noch eine Bitte losgelassen das die beiden, besser gesagt der Sepp (Huberbandbesitzer) um 17:00 Uhr wieder hier sein sollte. Denn "Wenn i schon da bin, sollte ich mir auch mal eine Band anschaun". Iron Maiden is comming this night. Elke (Nixbandbesitzerin) hat auch schon angemeldet, "Iron Maiden, will ich auch unbedingt sehen". uuup`s Problem.
Im Konzert, Musik der etwas härteren Gangart. Bei einem Bier und mitgeschmuggelten Rotwein kamen die beiden Superleuchten dann drauf. "Hey, ich bin ja schon drin". "Warum soll ich da wieder raus??"
Nicht um den heißen Brei herumgeredet war dem Sepp sein Band wieder runter geschnitten. Mit der Folge. "So, jetzt schaun wir mal wie es weitergeht und wenn alle Stricke reißen bleibe ich halt die nächsten Tage auf dem Gelände". "Tja, und ich werde Dich dann mit Essen und Trinken versorgen"...weißt, der StefaN ist ziemlich auf der sozialen Seite.
Am späten Nachmittag ist dann der Stefan zurück zum Mobil. Harte Musik is ja gut, aber irgendwann Dröhnung pur. 
Angekommen weihte er die anderen in die weitere Vorgehensweise vom Sepp ein. Da Elke nicht gerade das glücklichste Gesicht machte, hat Stefan sein Köpfchen animiert sich mal ein wenig anzustrengen. "Kannst Du mal Bitte dem Huber wieder sein Bandl annähen und ich werde mich mal um ein Band für Dich kümmern".

So ein Eintrittsband besteht aus einem gelben Stoff und einem Aluminium Zwickerl, zwecks Zusammenhalt. Gelben Stoff hat er im Nachbarwohnwagen gefunden, da die nicht da waren hatten sie auch nichts dagegen, das jetzt ihr Vorhang fehlt. Und im Werkzeugkasten fand er dann auch noch vom Antennenkabel einen Stecker, der dem Zwickerl schon ziemlich Nahe kam.

1. Test. Vorhangstoff in die richtige Breite geschnitten. Seiten ein wenig eingelappt um das ausfransen zu verhindern. Der Elke, die gerade dem Huber sein Bandl wieder fertig angenäht hat, Stolz seine Bastelei gezeigt. "Das funktioniert nie"...der Stefan hat sich aber nicht beirren lassen. Den Stoff um ihre Hand gelegt, durch den Stecker gezogen und den mit einer Kombizange gequetscht. Gebrochen (nicht er!!, Der Stecker). "Siehste, hab ich doch gleich gesagt". So schnell gibt aber ein Stefan nicht auf. Soziale Seite. Verstehst!!
Wenn man glaubt es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. Und genau dieses Lichtlein brachte dann die Lösung. So ein Teelicht spendet nicht nur etwas Helligkeit, am Tag eh unsinnig oder hält irgendwas warm. Fette Würst`l zum Beispiel. Nein, dieses Wunderwerk für Romantiker hat eine Wand um das ausfließen des Wachs zu verhindern. Und genau diese Wand, von drei Teelichter abgetrennt war dann des Rätsels Lösung.

2. Test. "Das funktioniert nie" "Warts ab ungläubige Frau". Band wieder um den Arm. Eingelappt zwecks Fransenproblem. Die Teelichtstreifen zu einem festen Teil geformt und um den Stoff gelegt. Mit aller Kraft und Kombizange zusammengepresst. Fertig!!! Mit staunenden Augen wurde das Werk von Elke betrachtet und hielt jeder Prüfung stand. 140 Euro gespart, mit einem gestohlenen Vorhang und drei Teelichtern.

Den anderen (Tom und Julia) war die Sache noch ein bisschen Suspekt. Eigentlich war ja noch ewig viel Stoff da und Teelichter um ganz Roskilde zu beleuchten. Sie wollten aber erst mal die Sache abwarten.

Zu zweit sind dann Stefan (Original Band) und Elke (Selbstgebasteltes Band) Richtung Konzertgelände. Der Stefan noch mit 4 Liter Wein an seine Arme gebunden. Durch sechs Kontrolleure hat sich dann Elke geschlängelt, böse mit Stefan streitend. Weil irgendwie muss man ja die Typen ablenken. Es waren noch andere Vorschläge vorbereitet (poppend oder knutschend), man hat sich dann aber doch auf streiten geeinigt. Sind ja nicht "verbandelt" die zwei. Ha ha Wortspiel. Weil, wenn zwei sich streiten. Dritter mischt sich nicht gerne ein. 
Drin war sie. 
Am ausgemachten Meetingpoint haben sie dann auch noch den Sepp getroffen. Und jetzt wirds unglaublich. 1 Stunde später, im blauen Zelt, hat dann der Sepp ein Bandl gefunden. In seiner Hosentasche verstaut, wissentlich das noch Nadel und Faden im Mobil. War natürlich die Freude groß.
Als sich die Sonne zum Abend neigte, sind dann noch der Huber (yaeh, der hats auch beschissen) der Motte und Richard (beide Originalbandl) zu den drei gestossen. Und eine wunderbare Konzertnacht begann.

Na ja, ein kleines Problem gabs noch. Dem Nostradamusapperat hats wegen der wärme im Loch zrissen.

 

Aber dieses Problem wurde auch noch gelöst. Wie??? lasst Euch überraschen!!


3. Tag

Der nächste Tag begann. 
Szene wie in einem Bauerntheater.

Jetzt mach mal kurz die Augen zu....und stell Dir die nachfolgende Szene vor. hey, wirklich.

Alles sitzt im lästigen Hirschen, die Lichter leicht gedämpft auf die Bühne. (lästiger Hirsch)

Tom brutzelt wieder Frühstück. (verbotenerweise). Elke Näht gerade dem Sepp sein Band hin (verbotenerweise). Der Rest hat sich ausnahmsweise ein Bierchen genehmigt. (nichtverbotenerweise).

Spot:    auf den  Securytiy der auf einmal im lästigen Hirschen stand.

"Please keep the fire out, no grillstation here" und hat uns mit seinem Feuerlöscher das Frühstück vermasselt. Nix begossener Pudel, sondern begossenes Schwein! (auf dem Grill)
Was dem sehr gebotsverbundenen Aufseher entgangen ist. Elke nähte weiter am verbotenen Bandl...aber sein Auftrag war ja. No fire.

Die Lage war schnell geklärt und wir ließen uns belehren das in der Nähe ein extra Grillstation errichtet worden ist um solche Menschen, die Abhängig vom Fleische waren, ihren Nahrungshaushalt auffüllen konnten. Und da man sich den Gepflogenheiten fügt, sind Tom und Stefan dann Richtung Grillstation abgezogen um die hungrigen Mäuler zu stopfen.

Augen wieder auf!!!

Zur Erinnerung...Ihr größtes Problem, wie komme ich ins Konzert, wurde weiter nicht beachtet. Elke hatte das Band für den Sepp nach diesem Vorfall. Fertig.

An diesem Nachmittage hatten es sich Julia und Tom zur Aufgabe gemacht, die Produktion soweit zu erweitern, das jeder ein Eintrittsband sein eigen nennen konnte.
Weiterhin bestand ja noch das Problem, das wieder nichts mehr in diesem Wohnmobil funktionierte.
Ohne Strom nichts los. Bose Böse.

In der Nähe der Konzertbesucher befand sich aber ein sogenannter Watchtower. Und die. Strom überschwänglich.
"Hey, die könnten uns eigentlich was abgeben" Nach einigen Verhandlungen hatten die 8 Unerschrockenen 220 V aus dem Tower. Ihnen wurde erzählt " Das wir es nur zum auffüllen ihrer Bordbatterie bräuchten"
Na ja, bei Schichtwechsel  hatten sie immer noch Strom aus Roskilde. Und das war auch gut so!!!

Erzählungen zufolge gibt es Zeitlöcher in Gebieten von Schottland, der ich meine allerhöchste Aufmerksamkeit schenke. Kuss
Zunk....habt Ihr das kleine Lichtlein gesehen????

Nach einigen Turbolenzen, ward dieser dritte Tag der erste, an dem alle Beteiligten im onzertgelände waren....uuups das "K" wird nachgeliefert. Das "K" rechts nach oben und schon gibt das Wort einen Sinn!!!

So, jetzt hast  Du ,hoffentlich, das "K" an die richtige Stelle gestezt...und nu??? Was Glaubst Du???...bis jetzt hast Du Dich wahrscheindlich nicht gefragt, nach all den Erlebnissen, was ist besonderes an dieser Geschichte???

Ja, sie ist lustig....für Dich als Leser, oder auch kurrios wenn Du schon mal öfters auf einem Konzert warst. Aber versetze Dich mal in diese Lage...wie hättest Du Dich verhalten in dieser Situation???


Die ganzen sechs Tage kam kein einziger Streit auf. Jeder hat aus dieser prikären Situation das beste gemacht. Und es war ein riesen Spaß.

 

 

 

Ich könnt noch weiter erzählen, es haben sich noch weitere unglaubliche Geschehnisse ereignet.
Wie sie mich, den Annanasstrunken gefunden haben. Mitten im Konzertgelände. Und Sepp, der Schelm, mich immer wieder in die Menschenmassen geschleudert hat. Der Stefan mich immer wieder gefunden hat. Bis ich an seinem Knie fest wuchs. Die Elke beinahe eingesperrt wurde. (Hatte ja ein gefälschtes Bandl). Und der Tom am 4. Tage ohne Bandl ins Konzertgelände kam. Der is nämlich mit 3,27 Promille einfach über die beiden Absperrzäune gehüpft. Der Typ, der Ihm dabei Zugesehen hat steht wahrscheindlich immer noch wie angewurzelt da und überlegt wie er das geschafft hat. Voll "Paterr" halt.

"Wir" sind immer noch Freunde, kein böses Wort...und es war eine der schönsten Zeiten in meinen Leben.

 

see you next year in Roskilde....thak you for the musik

Euer Karl...der beim Stefan in der Gefriertruhe liegt

 

P.S. Für alle Nachahmungstäter was man aus einem Vorhang und Teelichter alles schöne basteln kann.

 



 

 

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